Úlfljótsvatn

Freitag, 13 Januar 2017 21:12

Tag 7 : Golden Circle

Am frühen Morgen ging es aus unserem Hotel auf der Ringstraße in Richtung Þingvellir weiter, das für Island eine herausragende Bedeutung einnimmt. Hier wurde schon vor über tausend Jahren das Althing abgehalten, eine Volksversammlung bei der Gesetze beschlossen und Gericht gehalten wurde. Þingvellir ist damit eines der ältesten Parlamente der Welt. Doch nicht nur die historische sondern auch die geologische Bedeutung ist groß, denn in diesem Nationalpark befindet sich eine Grabenbruchzone, wo die eurasische und die amerikanische Platten auseinanderdriften. Auf dem Weg dahin stoppten wir am Úlfljótsvatn einem kleinen See unterhalb des Þingvallavatn, auf der 360 weit über der Seeoberfläche, um die im frühen Winterlicht im See gespiegelte Wolkenlandschaft einzufangen. Als zusätzlicher Blickfang und Anker für die Fotos diente eine kleine Kirche am Seeufer.


Kirche am Úlfljótsvatn auf dem Weg nach Þingvellir

Das Wetter blieb uns noch eine kleine Weile treu und so konnten wir später am großen Þingvallavatn nochmal mit Spiegelung arbeiten. Während unserer Wanderung durch Þingvellir begann es leicht zu schneien. Die Grabenbruchzone ist leider seit einiger Zeit mit Wanderweg aus Holzbohlen versehen, so dass die Natürlichkeit etwas leidet. Hier war die Aufgabe, eine geschickte Perspektive zu wählen.


Ansicht der Grabenbruchzone zwischen eurasischer und nordamerikanischer Kontinentalplatte

Schwer beeindruckt waren die Teilnehmer von den Tauchern, die die mit klarem Gletscherwasser gefüllte Silfra-Spalte zum Tauchen oder Schnorcheln nutzten. Wir haben etwa -5°C gemessen und uns das Ganze mit einigermaßen warmer Outdoor-Kleidung und einem warmen Tee angeschaut.    

Weiter ging es Richtung erstmal vorbei am Geysir Richtung Gullfoss. Dort angekommen konnten wir zunächst kaum ein Foto machen, da starker Wind uns Eisregen und Schnee ins Gesicht blies und Kleidung wie auch Kameras in kurzer Zeit mit einem Eispanzer überzog. Auf der oberen Ebene hatten wir aber einen idealen Blick auf den teilweise eingefrorenen Wasserfall, was wirklich alle von uns begeisterte.


Eingefrorener Gullfoss von der oberen Plattform aus fotografiert


Am Nachmittag ging es dann zum Geysir, unserer letzten Etappe an diesem Tag. Der Strokkur, eine Heißwassergeysir, bricht relativ regelmäßig mit einer hohen Wassersäule und im Winter mächtig viel Dampf aus. Da sich die Touristen zahlenmäßig in Grenzen hielten, konnten wir ruhig fotografieren.

Am Abend genossen wir unser Abendessen im Geysir-Hotel gegenüber und stöberten in der Bildergalerie des Tages.

Published in Fotoreise Island 2017
Freitag, 19 Januar 2018 22:14

Tag 7 : Unterwegs im Golden Circle

Unsere Teilnehmer sind heiß aufs Fotografieren. Mann, mann, mann. Als ich mich endlich aus den Kissen geschält hatte und zum Frühstück kam, waren Henning und Harald schon unterwegs und fotografierten was das Zeug hergab.


Eines der Wahrzeichen von Vik vor Sonnenaufgang

Nach einem fantastischen Frühstück wurden wie jeden Tag die vielen Koffer, Taschen, Stative, Jacken, Mützen und Fotorucksäcke in den Tourbus geladen. Inzwischen klappt das alles in wenigen Minuten und jeder hilft mit, dass alles reibungslos läuft. Offensichtlich hat es Andreas so gut im Icelandair Hotel gefallen, dass er gleich den Schlüssel für das nächste Mal behalten hat. Denn wir waren gerade aus Vik hinausgefahren, da kam schon der Warnruf von hinten: "Wir müssen zurück meinen Schlüssel abgeben. Den habe ich vergessen." Natürlich konnte es die Gruppe nicht lassen lustige und gemeine Kommentare ertönen zu lassen und auch ich habe an den Zeitplan erinnert und ihn gebeten gaaaanz schnell zu machen bei der Abgabe. So wie ich es ausgesprochen hatte viel mir aber auf, dass ich selbst meinen Schlüssel auch noch in der Tasche hatte. Das gab viel Gelächter, noch dümmere Kommentare und ich musste mich natürlich in aller Form bei Andreas entschuldigen. Wir haben dann die Schuld am kleinen Zeitverzug geteilt, konnten gut damit leben, denn den Lichtverhältnissen tat das natürlich gut und es wurde heller. Zweiter Anlauf also Richtung Pferde und Seljalandsfoss.


Pferd im Morgenlicht an der Südküste.
Islandpferde sind seeehr neugierig.

Eigentlich war dafür kein Halt vorgesehen, aber da unsere Sturmflieger diese Motive am Montag leider nicht zusammen mit uns fotografieren konnten, habe ich den Tour-und Zeitplan etwas umgestellt und ihnen damit die Möglichkeit gegeben an diesen Stellen doch noch mal fotografieren zu können. Kristin Leske - photography macht das möglich! Die Pferde waren nicht ganz so hungrig und ließen unsere Taschen und Reisverschlüsse in Ruhe. Sie posierten für uns vor den Bergen und bescherten uns schöne Motive. Am Seljalandsfoss bemerkten die Workshopteilnehmer gleich, dass es heute viel klarere Sicht war und die Wege und Treppen noch stärker zugefroren und unpassierbar waren.


Vereiste Besuchertreppe am Seljalandsfoss.

Dadurch etwas in den Standpunkten beschränkt versuchten alle den Wasserfall und vor allem die Details außen herum im Bild festzuhalten. Gar nicht so einfach wenn man inmitten von eiskaltem Spritzwassernebel steht. Hier wurde den Teilnehmern auch klar warum auf der Packliste von mir ein Küchenhandtuch stand.


Große Freude über die Küchenhandtücher aus meiner Packliste für die Teilnehmer.

Mit bespritzten und eingefrorenen Stativen ging es weiter entlang an vielen Pferdehöfen zum Úlfljótsvatn. Eine kleine Kirche wurde zum Fotomotiv und die Teilnehmer schoben sie in verschiedenen Versionen über den Bildausschnitt, um die gestellte Aufgabe zu erfüllen.


Auf dem Weg nach Þingvellir liegt diese kleine Kirche.

Am Þingvallavatn hatten wir schönstes goldgelbes Licht und es gab erst mal ein kleines Picknick oberhalb des Sees. Nachdem wir heute dort 200 Kronen mit der Kreditkarte für eine kurze Toilettenpause hingeblättert haben, bin ich sehr nachdenklich geworden. Denn höchstwahrscheinlich habe ich deutschen Autobahnraststätten jahrelang Unrecht getan, sie in Gedanken wegen der Sanifair-Gebühr der Wegelagerei zu bezichtigen. Umgerechnet 1,70 Euro plus Auslandsgebühren für den Kreditkarteneinsatz? So gut kann kein Klo der Welt sein. Aber ich möchte mir gerne einbilden, dass mein Beitrag zur Erhaltung und Pflege der isländischen Kultur und Landschaft beiträgt. Danach sattelten alle ihre Fotorucksäcke und Stative und begaben sich in die Grabenbruchzone in Þingvellir,das natürlich auch historisch für die Isländer eine große Bedeutung hat.


Am Ort des ersten Parlaments der Welt.

Das sehr sanfte gelbe Winterlicht und die überfrorene Landschaft ergaben eine sehr schöne Winterstimmung. Am Fuß des Geländes holte uns der Bus wieder ab und nach einem kurzen Blick auf die verrückten aber zahlreichen Taucher in der Silfra-Spalte mussten wir uns sputen, um noch bei gutem Licht an den Gullfoss zu kommen. Auch dieses Jahr präsentierten sich die mächtigen Kaskaden fast komplett zugefroren. Unsere Teilnehmer experimentierten von verschiedenen Standpunkten mit Bildwirkung und Lichteinfall. Fast allen hatten es die dicken und bizarr verkrusteten Eisformationen angetan. Einfach beeindruckend. Im letzten Abendlicht hatten wir das letzte Highlight geplant und noch eine kleine Herausforderung eingebaut. Wir fuhren zum Geysir, um eine schöne Aufnahme der mächtigen Fontäne zu bekommen. Das ist leichter gesagt als getan, wenn sich die Ausbrüche nur alle 5-8 Minuten ereignen uns sich praktisch nicht ankündigen. Auch die schwindenden Lichtverhältnisse machten die Sache nicht einfacher. Der sportliche Ehrgeiz war aber geweckt und tatsächlich, am Ende hatte jeder die Aufnahmen im Kasten.


Der Geysir Strokkur im Park direkt vor unserem Hotel.

Reichlich müde fielen wir nach diesem ereignisreichen Tag nach Abendessen und Bildbesprechung ins Bett. Morgen ist übrigens Vulkan-Tag…Danke, dass ihr heute wieder dabei wart. Bis morgen, Eure Kristin.

Published in Fotoreise Island 2018
Freitag, 18 Januar 2019 21:53

Tag 8 : Tag der Wasserfälle

Endpunkt des heutigen Tages ist der Geysir Strokkur mitten im Golden Circle der Attraktionen, die man als Tourist auch leicht von Reykjavik innerhalb eines Tages erreichen kann. Obwohl es zu Beginn leicht nieselte, verzog sich die Feuchtigkeit bald und wir konnten trocken den Tag verbringen. Da nun die Bedingungen besser waren, machten wir zuerst nochmal am Seljalandsfoss halt. Diesmal ohne Sturm und Regen konnten alle ihr bis dahin aufgesammeltes Fotowissen in aller Ruhe anwenden. Auf die Voher-Nachher-Bilder bin ich ja schonmal gespannt. Die Sicht war heute unglaublich gut, einer der Vorteile im Winter. Deswegen machten wir bald wieder einen Stopp, um die große Bergkette des Eyjafjallajökull zu fotografieren, dessen Ausbruch vor fast 9 Jahren den europäischen Flugbetrieb lahmlegte. Übrigens ist das kein einzelner Berg sondern eher eine Vulkankette, die unter dem gleichnamigen Gletscher liegt.


Hier der Wasserfall mit dem größten Wasservolumen Islands im Jahr, der Urriðafoss

Heute blieb alles friedlich, auch wenn es tatsächlich mein größter Wunsch ist, mal einen Vulkanausbruch auf Island zu fotografieren. Weiter ging es auf der Ringstraße zum Urriðafoss, dem wasserreichsten Wasserfall Islands, der trotz seiner Größe relativ unbekannt ist und in Reiseführern auch meist nur am Rande erwähnt wird. Das ist schade, denn obwohl das Wasser nur eine geringe Höhe herabfällt, ist der Urriðafoss aufgrund seiner enormen Breite und Wucht malerisch und bietet ein schönes Fotomotiv.
Wir fuhren weiter, denn die eigentlichen Highlights des Tages kamen erst am Ende. Kurz nach dem Ort Selfoss, die mit ihren etwas mehr als 7000 Einwohnern quasi die Hauptstadt Südislands ist, bogen wir von der Golden-Circle-Strecke ab, um durch eine reizvolle Landschaft zu fahren, vorbei am Úlfljótsvatn und entlang des schönen Þingvallavatn.


Das ist das schöne an den Fotografen. Man behilft sich mit allen Mitteln, wenn es mal an der Ausstattung mangelt. Hier das Stativ Modell Elfriede, höhenverstellbar und mit Spracherkennung.

Zum Glück war die Straße geräumt und wir konnten uns sogar Zeit für einen kleinen Fotostopp gönnen.


Und hier die zugehörige Szenerie zum Fotografieren

Kurz vor dem "Goldenen Wasserfall" nahmen wir - natürlich mit guter Aussicht - einen kleinen Imbiss ein und begaben uns frisch gestärkt zum Gullfoss. Dieser ist ein gar nicht so leicht zu fotografierendes Motiv, friert aber im Winter manchmal fast vollständig zu. Auch diesmal präsentierten sich dicke Eispanzer an den beiden Kaskaden und gaben Gelegenheit, mit Details zu arbeiten.
Das restliche Licht nutzten wir bis in blaue Stunde am Geysir. Nach Stellplatz suchen, Einstellungen vornehmen und Touris vertreiben, hieß es erstmal warten auf den richtigen Moment. Das war unter den Lichtverhältnissen keine einfache Fotoaufgabe. Die Finger wurden langsam klamm und niemand wagte es die Handschuhe anzuziehen, damit man im entscheidenden Moment bereit war, den Auslöser zu drücken. Die Zeit verging und keiner wollte weichen, so dass wir am Ende sogar mit Beleuchtung arbeiteten und tatsächlich mehrere Aufnahmen eines Ausbruchs aufnehmen konnten. Heute ging es dementsprechend spät ins Hotel. Eigentlich unglaublich für den Winter. Aber besser kann man die Fotozeit nicht nutzen.


Na, fällt euch was im Bücherregal des Hotels auf? Schaut mal auf den großen Bildband mit dem weißen Buchrücken.

Morgen ist leider schon der letzte Tag unseres Fotoworkshops. Schade! Wie immer geht die Zeit viel zu schnell vorbei.

Published in Fotoreise Island 2019
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