14
Jan

Tag 4 : Snow on the water

Heute haben wir in unserer Fotoschule ein paar Aggregatzustände von Wasser durchgenommen. Schnee zu Beginn, Schneegestöber zwischendurch, Schneeregen, Eisschauer und einfacher Regen. Da uns letzteres noch etwas zu langweilig war, haben wir noch verschiedene Windstärken ausprobiert (lau bis Hoppla). Aber lasst uns ganz vorn beginnen. Unsere Teilnehmer waren superpünktlich abfahrbereit und das, obwohl es gestern ein ganz schön langer Tag wurde. Sehr vorbildlich! Nach unserem morgendlichen Koffertetris im Auto saßen bald alle in ihren Sitzen und es ging im Dunkeln los Richtung Hveragerði, einem Ort der Dank seiner Lage in einem Hochtemperaturgebiet bekannt für seine Gewächshäuser ist.


Beim Fotografieren in Hveragerði mussten unsere Teilnehmer erstmal mit den widrigen Wetterumständen zurechtkommen. Schnee, Kälte und Wind machen das Fotografieren in Island manchmal zur Geduldsaufgabe

Diese waren auch unsere erste Fotolocation des Tages, um in der blauen Stunde den Komplementärkontrast zwischen Himmel und orange-goldenen Gewächshäusern auszunutzen. In dieser Zeit gab es einige Schneeverwirbelungen, die ein schönes Motiv abgaben. Das Besondere war jedoch das überraschende Angebot der Einheimischen, eines der Gewächshäuser zu besichtigen und so haben wir und als Motiv einfach eine Bananenplantage ausgesucht. Das glaubt uns bestimmt jeder, wenn wir zurück sind. Die nördlichsten Bananen der Welt.


Gewächshaus in Hveragerði mit sicherlich der nördlichsten Bananenplantage der Welt, Feigenbäumen und anderen tropischen Gewächsen

Anschließend ging es in das nahegelegene Einkaufzentrum, dass im Jahr 2008 von einem starken Erdbeben heimgesucht wurde, und seitdem von einer Spalte im Boden geziert wird. Dort befindet sich eine kleine Ausstellung, die die Auswirkungen des Bebens an einer nachgestellten Szenerie verdeutlich, Fotos aus der Zeit und natürlich - der Riss,inzwischen schön verglast aber tief. Kurz darauf ging es weiter Richtung Seljalandsfoss. Der Wind blies ordentlich und der Schnee ging nach und nach in Regen über. Am Wasserfall angekommen, gab es den ersten Härtetest für das Equipment, denn der Eisregen von oben und der vom Wasserfall, nässte uns schnell durch. Auch für das Fotografieren stellten diese Bedingungen einige Herausforderungen dar. Also Zeit für einige Dinge aus der Packliste, an die sich unsere Teilnehmer schnell erinnerten (Tüte für die Kamera, Tuch zum abwischen und natürlich Spikes zum Überziehen). Wie jedes Jahr zauberte das zerstäubte Wasser nicht nur eine spiegelglatte Eisfläche rund um das Becken, sondern auch fantastische Eisgebilde um Grashalme, Moos und Felsen. Hartmut traute sich sogar hinter den Wasserfall, machte dann aber schnell die Erfahrung, dass wasserdichte Klamotten auch dann ihre Funktion erfüllen, wenn das Wasser in den Ärmel läuft und nicht wieder rauskommt.
In der Zwischenzeit hatte sich der Wind zu einer veritablen Brise verstärkt - wir hielten das schlicht für einen kleinen Sturm, der es sogar schaffte, den großen Wasserfall zu zur Seite zu blasen! Das hatte ich so auch noch nicht gesehen. Wir nutzten die Zwangspause mit einem Mittagsimbiss im Auto. Würstchen mit und ohne Senf wurden munter weitergereicht und für eine heiße Tasse Tee war auch noch Zeit.
Wir machten uns also wieder auf und konnten wenig später ohne Wind und Regen bei einer großen Pferdeherde Halt machen und die Tiere in aller Ruhe und aus nächster Nähe fotografieren.


Islandpferde sind ganz schön neugierig und forsch.

Auch hier muss ich mal eine Lanze für die Gastfreundschaft der Isländer brechen. Denn nach einiger Zeit kam der Bauer mit dem Traktor angetuckert, um den Tieren Heu zu bringen. Wir haben gefragt, ob er etwas dagegen hat, dass wir auf seinem Land Fotos machen und er meinte nur, dass sei alles ok, wir sollten nur die Tiere nicht füttern. Ich habe davor großen Respekt, denn die zahlreichen Touristen, die inzwischen nach Island kommen, nerven die Isländer auch, wenn sie sich nicht angemessen verhalten. Danke an euch, dass ihr trotzdem uns willkommen heißt!


Hier der Skogafoss mal ohne Touristen.

Gegen 15:00 waren wir im Hotel direkt am Skógafoss. Kurze Aufwärmpause und ab zum Wasserfall. Hier galt es eine kleine inoffizielle Fotoaufgabe zu erledigen, nämlich den Wasserfall ohne Touristen zu fotogafieren. Diese Aufgabe haben tatsächlich alle gemeistert, obwohl zahlreiche "Photobombs" in Form bunter Winterjacken unterwegs waren. Zwischen Foto uns Abendessen ging es dann für einige noch in den Hotpot und die Sauna. Auch nicht schlecht, wenn der Eisregen auf die Stirn prasselt und der Rest langsam gar gekocht wird. Aber nachdem wir alle recht durchnässt und durchgefroren waren, konnter wir uns da super aufwärmen. So - das war es erstmal für heute. Morgen geht es schon an die Gletscherlagune am Vatnajökull.